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Generali Open Kitzbühel: Thiem nach irrem 3:30-Stunden-Krimi im Finale

Der ÖTV-Star kämpft sich beim ATP-250-Heimturnier in Tirol nach fünf abgewehrten Matchbällen durch.
Verfasst von: Manuel Wachta / Presseaussendung, 04.08.2023
© GEPA pictures / Patrick Steiner
Dominic Thiem

Was für ein irrer Krimi! Der Erfolgslauf von Dominic Thiem beim Generali Open Kitzbühel ist am Freitag am späten Abend weitergegangen: Der 29-Jährige steht beim ATP-250-Heimturnier beim Kitzbüheler Tennisclub sensationell im 29. ATP-Finale seiner Karriere, seinem ersten seit den ATP Finals in London 2020 und seiner am 22. Juni 2021 damals auf Mallorca erlittenen, schweren Handgelenksverletzung. Nach einem an Dramatik nicht zu überbietenden 3:30-Stunden-Marathonmatch zwang der mit einer Wildcard ausgestattete Niederösterreicher (ATP 116) im Halbfinale den fünftgesetzten Serben Laslo Djere (ATP 38) mit 6:7 (3), 7:5, 7:6 (8) in die Knie – sein dritter Sieg in Folge nach Satzrückstand. Dabei wehrte der 17-fache ATP-Titelträger im Entscheidungssatz nicht weniger als fünf Matchbälle ab. Im Endspiel am Samstag ab 13:00 Uhr (live auf Servus TV) wartet nun der Argentinier Sebastian Baez (ATP 72), der sich zuvor in einer ebenfalls langen, 2:40-stündigen Sandplatzschlacht gegen seinen topgesetzten Landsmann Tomas Martin Etcheverry (ATP 34) mit 7:6 (5), 3:6, 6:4 durchgesetzt hatte.

„Dieser Tag wird mir immer in Erinnerung bleiben“

Erstes Match auf der ATP-Tour, erste ATP-Punkte, erstes ATP-Finale, erster Sieg auf heimischem Boden und nun der Einzug ins erste Finale seit 986 Tagen: Für Thiem ist es in Kitzbühel die Fortsetzung einer Liebesgeschichte, als Sieger von 2019 und Finalist 2014. Mit Nerven aus Stahl und getragen vom Publikum zog der Lichtenwörther ins Endspiel ein. Es war ein Tennisfest und wahrlich epischer Schlagabtausch, der die Fans auf dem zum dritten Mal in Serie restlos ausverkauften Kitzbüheler Center Court in Ekstase versetzte. „Das ist heute ein ganz spezieller Tag, das ist ein ganz spezieller Finaleinzug für mich. Es ist das erste Endspiel seit meiner Handgelenksverletzung, und ich könnte nicht glücklicher sein, dass das hier zuhause passiert. Ich kann mich an alle meine ersten Male hier in Kitzbühel erinnern, und auch dieser Tag wird mir immer in Erinnerung bleiben“, erklärte Thiem.

Es war also ein wahrhaft denkwürdiger Halbfinaltag beim Generali Open Kitzbühel 2023. Besonders beeindruckend auch: Thiem machte alle zwölf Breakchancen seines Gegners zunichte. Den Verlust des ersten Satzes im Tiebreak konnte er dennoch nicht verhindern, jedoch bei 0:1 und 3:4 im zweiten Durchgang zweimal eine Möglichkeit zur Vorentscheidung für Djere, in Form von je zwei Breakbällen. Selbst hatte Thiem bei 3:3 seine zunächst einzige Gelegenheit im zweiten Satz ausgelassen, doch die sich ihm bei 5:5 bietende packte er sofort am Schopf, unter dem euphorischen Applaus von den Rängen. Im Entscheidungssatz wehrte der Schützling von Benjamin Ebrahimzadeh bei 1:2 und 15:40 die lange Zeit einzigen zwei Breakchancen ab, bei 5:6 schließlich die ersten drei Matchbälle auf teils spektakuläre Art und Weise – und im Tiebreak noch zwei weitere, ehe er mit einer fulminanten Vorhand-Longline auf einen tiefen Slice von Djere sehenswert den Sack zumachte. „Meine wohl beste Vorhand seit meiner Handgelenksverletzung“, strahlte der US-Open-Champion von 2020 und Ex-Weltranglistendritte.

Offene Rechnung mit Baez

Am Finalsamstag greift Thiem nun also tatsächlich nach seinem zweiten Triumph in der Gamsstadt. Nachdem er im Head-to-head mit Djere auf 2:1 stellen konnte, erwartet ihn mit Baez hingegen ein Kontrahent, gegen den er das bislang einzige Duell im Vorjahr im Bastad-Viertelfinale knapp mit 2:6, 7:6 (5), 4:6 verloren hatte. „Ich finde, das Halbfinale von ihm und Etcheverry war richtig gut. Ich hab’s gesehen; ein richtig hohes Niveau, Etcheverry hat auch gut gespielt. Ich kenne Baez vom letzten Jahr von Bastad, ich habe einen ungefähren Plan, aber natürlich spielt er richtig gut. Speziell auf Sand ist er viel, viel besser als sein derzeitiges Ranking. Da gehört er, finde ich, ganz vorne dazu. Also es wird wieder eine sehr schwierige Aufgabe“, meinte Thiem. Um 10:00 Uhr startet der Finaltag beim Generali Open Kitzbühel mit den letzten Matches der U14-Nachwuchsspieler im Rahmen des Next-Up-Turniers. Um 13:00 Uhr steigt das Einzelfinale, im Anschluss wird das Doppelfinale ausgetragen.

| GEPA pictures / Patrick Steiner

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