Perspektiven für den (Tennis)Sport gefordert
Sportlandesrat Heinrich Dorner eröffnete die Pressekonferenz und bemängelte die fehlende Lösungsorientiertheit des Bundesministeriums, wenn es um das Hochfahren im Sport geht. „Ich nach der virtuellen Sitzung mit Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler zutiefst enttäuscht, weil de facto keine Pläne zum Hochfahren des Sports präsentiert wurden.“ Weiters prangerte Dorner die Unverhältnismäßigkeit der Öffnungen an, wenn man die Bilder von überfüllten Schipisten im Westen sieht und mahnte auch, dass vor allem bei Jugendlichen ein Interessensverlust an sportlichen Betätigungen schon feststellbar wäre.
Der Nationalratsabgeordnete Maximilian Köllner, der auch Mitglied des Sportausschusses im Bund ist, stieß ins selbe Horn. Für ihn ist klar, dass mit der Schulöffnung nicht nur der Turnunterricht zurückkehren muss, sondern auch der Vereins- und Amateursport mit intelligenten Konzepten wiederbelebt werden muss. „Wir müssen alle Hebel in Bewegung setzen, um den Sport wieder zu beleben“, so Köllner ein erhöhtes Impf-Tempo und einen klugen Maßnahmen-Mix dafür als notwendig sieht. „Der organisierte Sport braucht Gratis-Masken und Tests, sowie die guten Konzepte der Verbände.“
BTV-Präsident Günter Kurz ging im Anschluss auf die konkreten Probleme in der Tennisszene ein: „Es fällt uns zunehmend schwerer, den Leuten zu erklären, warum sie ihr Hobby nicht ausüben dürfen.“ Betroffen seien laut dem Verbandsboss ungefähr 4.500 Meisterschaftsspieler, zählt man Kinder- und Hobbyspieler dazu circa 15 bis 20.000 Personen, allein im Burgenland. Der ÖTV-Funktionär erklärte auch, dass seitens der Tennis-Community alle Vorgaben jederzeit akzeptiert wurden und die Konzepte, die während des ersten Lockdowns erarbeitet wurden, erstens erprobt, zweitens sogar bei internationalen Turnieren standgehalten hätten und drittens für Tennishallen nochmals adaptiert wurden.
BTV-Generalsekretär Markus Pingitzer ortet eine Zwei-Klassen-Gesellschaft im Sport, weil all jene, die unter den Spitzensport-Paragrafen fallen, trainieren dürfen, hingegen vielen ihr Sport verwehrt wird. „Es werden aufgrund von Ranglisten-Plätzen Trainingsgruppen zerrissen.“ Er habe pro Woche viele Telefonate mit Eltern, denen das Verständnis für diese Handhabe fehlt, zu führen. Weiters weist der BTV-Funktionär auf den Umstand hin, dass sich das Trainingsverbot auf die Gesundheit unserer Kinder auswirkt. „Der Einfluss der Smartphones wird aktuell immer größer.“
Zum Abschluss bekräftige Heinrich Dorner seine Forderungen gegenüber der Bundesregierung noch einmal: „Es gibt viele gute Konzepte. Wir fordern Gespräche und ein intelligentes Hochfahren für den Sport.“ Den Anfang soll laut dem Sportlandesrat der Nachwuchsbereich machen. Möglichst zeitgleich mit der Öffnung der Schulen. Danach sollen in weiteren Schritten die Hobby- und Amateursportler wieder ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen dürfen.